Policy making for sustainability
Parallele Session am Sustainability Science Forum 2022 – Shaping Research for our Future
Nachhaltigkeitspolitik bezieht sich auf die Bewältigung von umfassenden und „verzwickten“ Problemkonstellationen (Artenverlust, Klimawandel, Ernährungssicherheit etc.) im Schnittfeld ökologischer, ökonomischer und sozialer Systeme auf der Basis eines umfassenden Sets von ineinander verschränkten Zielen (z.B. Agenda 2030 mit ihren 16 SDGs). Der Umgang mit Interdependenzen zwischen Nachhaltigkeitszielen – das Nutzen von Synergien und die Bewältigung von Zielkonflikten – ist eine zentrale Herausforderung für die Gestaltung nachhaltigkeits-orientierter Transformationsprozesse.
Zum einen ist das Verstehen von Wechselwirkungen zwischen Zielen ein wissensintensiver Prozess, der wissenschaftliche Expertise erfordert. Zum anderen erfordert das Bewältigen von Zielkonflikten und das Ausschöpfen von Synergien normative Er- und Abwägungen im Rahmen politischer Prozesse.
Aufbauend auf dem Workshop „The hard problem: Interdependencies between sustainability goals“, der im Rahmen des letztjährigen Sustainability Science Forums stattfand, zielt dieser Workshop auf ein besseres Verständnis der Bedeutung von Synergien und Zielkonflikten in der Nachhaltigkeitspolitik sowie der Möglichkeiten und Grenzen, diese effektiv anzugehen. Ging es im letzten Workshop vor allem um Ansätze, Methoden und Tools, mit denen Zielinterdependenzen analysiert und reflektiert werden können, stehen in diesem Workshop Fragen der Prozessgestaltung an der Schnittstelle zwischen Politik und wissenschaftlicher Expertise im Mittelpunkt.
Welche Rollen spielen wissenschaftliche Expert*innen im Umgang mit komplexen Problemen - und welche Rollen sollten sie idealerweise spielen? Wie lassen sich Entscheidungsarrangements für den Umgang mit "verzwickten" Nachhaltigkeitsproblemen gestalten, in denen wissenschaftliche Expertise und politisches Abwägen zusammenkommen. Wie können wissenschaftliche Expert*innen an der politischen Bearbeitung besonders komplexer Probleme unter Berücksichtigung besonders umfassender und interdependenter Zielsysteme mitwirken, ohne in einen Modus der Expertokratie oder des politischen Dezisionismus abzugleiten?
Auf der Grundlage zweier Beispiele – dem Prozess „Ernährungszukunft Schweiz“ und dem Forschungsprojekt „Evidence-based dialogue on trade-offs in wicked societal problems“ (ENGAGE) – wird der Workshop gemeinsam mit interessierten Akteuren aus Wissenschaft und Politik erörtern, wie Zielinterdependenzen im Science-Policy-Interface bewältigt werden können. Darüber hinaus sollen Perspektiven für künftige transdisziplinäre Forschung zu nachhaltigkeitsorientierter Politikgestaltung exploriert werden.
PROGRAMM
13:45 Begrüssung Moderator
Einführung in die Rahmung: Problem, Fragen
Vorstellung des Formats und der Referent*innen
13:50 Input Präsentation: Ernährungszukunft Schweiz
Carole Küng, SDSN Switzerland
14:00 Input Präsentation: ENGAGE: Evidence-based dialogue on trade-offs in wicked societal problems
Christian Stamm, Eawag
14:10 Beobachtungen Moderator
Berührungspunkte, Unterschiede & Gemeinsamkeiten
14:20 Diskussion im Plenum
14:55 Schlussrunde
Was nehmt ihr aus der Diskussion mit?
15:00 Ende der Session
Hosts:
- Basil Bornemann, University of Basel
- Eva Lieberherr, ETH Zürich
Kontakt
Dr. Anja Bretzler
SCNAT
Steuerungsgruppe Nachhaltigkeitsforschung
Haus der Akademien
Postfach
3001 Bern